Ni hao aus Peking (你好)

 

Ein perfektes Wochenende in Beijing

 

Here is Captain Wyss speaking. Welcome on board off Swiss. Eine mir vertraute Stimme tönt aus dem Lautsprecher auf dem Flug nach Peking. Mein Bruder ist Captain und ich fliege mit ihm in die chinesische Hauptstadt. Den Flug geniesse ich. Ich versuche aber viel zu schlafen, da ich möglichst ausgeruht in Peking ankommen will.  Schliesslich steht mir nur ein Tag zur Verfügung.

 

Kurz nach 05:00 Uhr morgens landen wir sanft im Reich der Mitte. Im Hotel Regent angekommen geht mein Bruder natürlich erst mal schlafen. Ich mache mich daher alleine auf den Weg zur Stadtbesichtigung. Ich will das Olympiastadion besuchen. Das sogenannte „Vogelnest“ wurde von den Basler Architekten Herzog & de Meuron mitentwickelt. Doch leider kennen resp. verstehen weder der Concierge noch der Taxifahrer wohin ich eigentlich möchte. Also disponiere ich kurzerhand um. Ich befolge den Tipp meines Bruders. Mit dem Taxi fahre ich zum Lama Tempel. Es handelt sich um einen buddhistisch tibetischen Tempel. Genau diese Richtung des Buddhismus habe ich in Kathmandu, Nepal, studiert. Schon weit vor 09 Uhr warteten viele Chinesen und ich auf die Öffnung des Eingangstores. Kaum geöffnet spurteten die Leute zur Kasse los um ein Eintrittsticket zu kaufen, ich auch. Doch alles verlief geordnet und speditiv. Die Tempelanlage wurde grösstenteils im 18. Jahrhundert erbaut. Heutzutage verehren die Chinesen Buddha mit beten und Räucherstäbchen. Überall lag der Duft der hunderten angezündeten Stäbchen in der Luft. In diversen Hallen befinden sich viele goldverzierte Buddhas. Ich verweilte dort einige Zeit, schaute den anderen Touristen zu und ging zur nächsten Halle weiter. Ich genoss die friedliche Atmosphäre, den Duft der Räucherstäbchen, die wärmende Sonne und ich war einfach dankbar hier sein zu dürfen. Ganz am Ende der vielen Tempelgebäuden befinden sich die beiden Höhepunkte. Zum einen der 18m hohe stehende goldverzierte Buddha. Die riesige Statue ist unglaublich imposant. Nebenan befindet sich ein kleines Museum. Darin wird die Geschichte des Tempels beschrieben. Neben interessanten alten Artefakten wird auch auf die Geschichte Tibets hingewiesen. Auf einem kleinen Plättchen steht dabei geschrieben, dass China Tibet friedlich habe befreien können. Nur von wem Tibet befreit wurde steht nirgends geschrieben. 

 

Zurück im Hotel traf ich auf meinen ausgeruhten Bruder. Gemeinsam begaben wir uns auf den Weg zur Verbotenen Stadt. Bei meinem Besuch vor zwei Jahren konnte ich kein Ticket für die Besichtigung kaufen. Meo, chinesisch für nein, war alles was ich zu hören bekam. Also erkundigte ich mich diesmal vorgängig im Internet. Heute kann man Tickets online kaufen. Während der High Season werden täglich nur noch  80‘000 Menschen reingelassen. Man kann entweder ein Vor- oder Nachmittagsticket kaufen. Gut zu wissen. Als ich die Tickets online kaufte waren bereits über 63‘000 für diesen Samstag davon weg. Dank den zuvor abgegebenen Passdaten waren wir unglaublich schnell im Touristen-Magnet drin. Ja, und da waren sie die anderen über 30‘000 grossmehrheitlich chinesischen Touris. Egal wo, vorne oder hinten, rechts oder links, gruppenweise oder einzeln, sie waren alle da, und wir auch. Entfliehen war unmöglich. Also arbeiteten wir uns durch die 7 grossen Hallen der Verbotenen Stadt hindurch. Richtig schlimm wurde es aber erst ganz zu hinterst im Garten. Man stand sich regelrecht auf den Füssen. Also machten wir uns schleunigst wieder auf den Weg Richtung Haupteingang, zum Tianmen Platz. Den haben wir zwar nicht gesehen aber zum Glück versiegte der Touristenstrom. So war es gegen 16 Uhr ganz angenehm in der Sehenswürdigkeit zu verweilen.

 

Zum Abendessen trafen wir uns mit einigen anderen Crew Mitgliedern. Nik, einer der beiden Co-Piloten, kennt ein gutes chinesisches Restaurant, welches ganz in der Nähe unseres Hotels liegt. Wir, 7 Personen, wurden dort in einem kleineren länglichen Raum an einen Runden Tisch geben. Der junge angehende Captain übernahm auch gleich die kulinarische Verantwortung. Er bestellte ein leckeres Gericht nach dem anderen. Diese wurden auf die drehbare Glasplatte in der Mitte des Tisches gelegt. So konnte sich jeder seine Lieblingsspeise zu sich ziehen. Das Essen war einfach Hammer, aber auch die anschliessende Rechnung. Geteilt durch sieben bezahlten wir so ca. CHF 17.00 pro Person, inkl. Getränke.

 

In selben Raum fand auch eine chinesische Party statt. Gegessen und getrunken haben sie viel. Wobei den Wein brachten sie gleich selber mit. Je länger der Abend dauerte, desto lärmintensiver wurden ihre Gespräche.

 

Sonntag Morgen, 03:30 Uhr

Der Weckruf ertönt

Mit dem Crew-Bus geht‘s zum Flughafen

Check – in

Passkontrolle

Gepäckkontrolle

Einsteigen

Rückflug

Welch ein Rückflug

Welch ein Weekend

Welch ein Bruder

 

Nachtrag

 

Auf dem Rückflug sehe ich mir den japanischen Film „Omotenashi“ an. Im Abspann ertönt das Lied „Father and son“ von Cat Stevens.

 

It's not time to make a change,
Just relax, take it easy
You're still young, that's your fault,
There's so much you have to know
Find a girl, settle down,
If you want you can marry
Look at me, I am old, but I'm happy

 

Dabei kommen gute alte Erinnerungen auf. Damals, 1986 als ich mit Jean-Daniel erstmals die Welt bereiste besuchten wir in Auckland/NZ eine Englischschule. In einer Lektion hörten wir ein Lied und mussten dabei den Text aufschreiben. Genau, es war dieser alter Klassiker aus den 70er Jahren.

 

News

 

Letzter Update:

05. Dezember 2022

 

Peking (Oktober 2018)

 

Hong Kong (April 2018)

 

Japan (April 2018) folgt in Kürze

 

Bettmeralp (Januar 2017)

Gran Canaria (November 2016)

Japan (August 2016)

Peking (August 2016)

 

Montreal (März 2016)