Konitchiwa aus Japan

Endlich wieder in Japan! Es kommt mir vor als seien Jahrzehnte seit meinem letzten Besuch vergangen. Zum ersten Male besuche ich die Inseln von Okinawa. Diese liegen ganz im Süden von Japan. Dabei liegt Taiwan (110 km) viel näher als Tokyo (2‘500 km). Okinawa wurde erst im Jahre 1879 in das kaiserliche Japanische Reich integriert. Das Klima ist hier ganz anders als im übrigen Japan, und zwar subtropisch. Während der Rest von Japan zur Zeit kaum auf zweistellige Plusgrade kommt haben wir immer über 20° C. Die Inseln sind für Taucher ein wahres Paradies. Natürlich auch für mich als Hobby-Schnorchler.

 

Auf der Hauptinsel, in der Nähe der Hauptstadt Naha, besuchte ich das Friedensmuseum. Dies ist mein drittes in Japan nach Hiroshima und Nagasaki. Die Entscheidungsschlacht um Japan im zweiten Weltkrieg wurde hier im Süden, weit weg von Tokyo und den von Atombomben zerstörten Städten Hiroshima und Nagasaki geführt. Die Zivilbevölkerung musste unsägliches Leid ertragen. Auch von ihren eigenen Truppen wurden sie kaum verschont. Zeitzeugen berichten von schrecklichen Gräueltaten. Alleine schon wer den Okinawischen Dialekt und nicht Japanisch sprach wurde sofort hingerichtet. Insgesamt verloren hier ca. 200‘000 Personen, davon ca. 18‘000 Alliierte, ihr Leben.

Vor dem Friedensmuseum

 

Wer kennt sie nicht die Japanischen Reisegruppen in der Schweiz. Reiseleiterin mit Fähnchen voraus und die Gruppe hinterher. Zum ersten Male machte auch ich so eine Reisetour mit. Mit einem Car fuhren wir zum Chiraumi Aquarium. Während der zweistündigen Fahrt erklärte die Reiseleiterin während 110 Minuten irgendetwas. Infos gab es nur auf Japanisch. Kurz vor der Ankunft nahm sie einen Prospekt vom Aquarium, den wir auch erhalten haben, hervor. Sie forderte alle auf, mich ebenfalls, den Prospekt hervor zunehmen und hineinzuschauen. Die Erklärung dazu auf Japanisch habe ich trotz Prospekt nicht verstanden. Beim Aquarium angekommen musste gleich die eine Hälfte der Reisegruppe sich auf eine lange Bank setzen und die Andere dahinter aufstellen. Es wurde ein offizielles Foto geschossen, das man beim Verlassen des Parks hätte kaufen können sollen. Ich zog mich von dieser Fotosession diskret zurück. Unterwegs zum Eingang des Aquariums kamen wir noch bei einem Schnellimbiss Restaurant vorbei. Auf Bildern konnte man sehen, welche Speisen angeboten werden. Selbst hier gab es dazu noch eine Erklärung, welche – keine Ahnung! Endlich vor dem Eingang angekommen konnte ich dann meinen eigenen Weg gehen. Draussen schaute ich zuerst einer Delfin Vorführung zu. Das Aquarium selber ist gigantisch gross, das zweitgrösste weltweit. Die Ausstellungen der Meeresflora und –fauna sind sensationell gemacht. Leider steht der Besuch des Chiraumi Aquariums bei allen Touristen zuoberst auf der Prioritätenliste. Daher hatte es, obwohl ich an einem Montag dort war, extrem viele Besucher.

 

Auf dem Rückweg folgte dann der Höhepunkt meiner bisherigen Reise. Wir wurden zu einer Ananas Farm gebracht. Hier konnten wir diverse Ananas Produkte gratis degustieren. Es gab Ananas-Wein, Ananas-Cake, Ananas-Guetzli, Ananas-Stücke, Ananas etc.

Japanische Reiseleiterin

 

Für ein paar Tage fuhr ich auf die Insel Zamami. Eine Fähre braucht dahin von Naha aus zwei Stunden. Die grösste Attraktion ist zur Zeit die Wal Beobachtung. Eine solche Tour habe ich auch mitgemacht. Zu sechst sind wir mit einem kleinen Boot auf das Meer rausgefahren. Kaum waren wir draussen schon konnte ich die ersten Wale sehen. Es handelt sich hierbei um Humpback Whales (Buckelwale) die vom jetzt kalten Norden her hierher kommen. Es müssen 5 oder 6 Tiere gewesen sein. Immer wieder kamen sie an die Oberfläche und liessen eine Fontäne von Wasser hochspritzen. Danach abtauchen und für uns Touristen die grosse Schwanzflosse präsentieren, damit wir ein gutes Foto machen konnten (hätten machen können). Leider war mein Fotoapparat nicht ganz so schnell wie die Wale. Daher kann man auf meinen Bildern auch praktisch nur Wasser erkennen!

Auf Whale watching tour

 

Daneben war ich an einigen Stränden wieder am schnorcheln. Die Artenvielfallt ist gross. Zum ersten Male konnte ich blaue Seesterne und Aale beobachten. Ich habe mir nun eine Einmal Unterwasserkamera gekauft. Ich hoffe, auf den Bildern kann man dann die wunderprächtigen Farben der Fische und Korallen erkennen.

 

Ich bin heute wieder zurück in Naha angekommen. Morgen geht es weiter südwärts auf die Insel Ishigaki. Von dort folgt dann der nächste/letzte Bericht.

 

Naha, 08. März 2010

 

Der Süden von Okinawa

 

Iriomote

 

Ich bin im Restaurant meines Hotels und schaue aus dem Fenster hinab aufs Meer. Die Scheiben sind von Regentropfen nassgetränkt. Gestern war noch ein perfekter Tag, doch heute hat das Wetter umgeschlagen. Wind peitscht über Land und Meer. Nieselregen unterstützt das garstige Wetter. Die Wellen, gestern kaum wahrnehmbar, kommen mir meterhoch entgegen. Am Riff, ca. 300m vor der Küste, werden sie abgefangen und gebrochen. Ein herrliches Schauspiel. Am Strand selber sind die Launen der Natur kaum spürbar. Ich sitze vor dem PC und schreibe den letzten Bericht meiner Reise 2009/2010:

 

Mit den Flugzeug ging es in knapp einer Stunde von Naha noch weiter südlich nach Ishigaki. Dies ist die südlichste Stadt Japans. Von hier aus kann man viele kleine Inseln besuchen. Taucher lieben diese Orte, hat es doch viele Riffe, Korallen und Fische. Das Wetter zeigt sich launisch und nicht immer fahren die Boote die Inseln an, da es zu gefährlich wäre. So musste auch ich meine Pläne ein wenig ändern.

 

Taketomi

 

Die kleine Insel ist das Ballenberg von Japan. Ausser, dass hier noch wirklich gelebt wird. Die Häuser sind ausschliesslich im alten Stile Okinawas gebaut. Viele sind einfache Gasthäuser, sogenannte Minshukus, Die Strassen sind nicht geteert, sondern bestehen aus abgestorbenen und zersplitterten Korallen. Einen Supermarkt findet man hier vergebens. Zwei Tante Emma Läden habe ich gesichtet. Die Hauptfortbewegungsmittel für die Touristen sind Velos resp. offene Wagen die von einem Wasserbüffel gezogen werden.

Wasserbüffel mit Wagen

 

Hateruma

 

Mit dem Boot musste ich zuerst zurück nach Ishigaki zurückfahren und dann ging es mit dem nächsten Boot noch weiter südlich. Der Hauptgrund wieso Touristen auf die Insel Hateruma kommen ist ein Denkmal das den südlichsten Punkt Japans markiert. Ich mietete wieder einmal einen Roller und besuchte die Insel. Am zweiten Tage, bei warmen Temperaturen aber immer wieder leichtem Nieselregen ging ich an den Strand zum Schnorcheln. Zum ersten Male sah ich einen Clownfisch. Einfacher gesagt, ich sah Nemo! Leider hatte ich meine Unterwasserkamera nicht dabei um diesen Moment festzuhalten. Auch auf dieser Insel traf ich wieder junge Reisende, mit denen ich mich gut unterhalten konnte. Es ist verwunderlich mit wie wenig Japanisch Kenntnissen meinerseits und meist nur wenig Englisch meiner neuen Freunde man sich über längere Zeit unterhalten kann. Meist hilft dazu ein wenig Awamori, Reisschnaps, und das Erlernen des berühmtesten Schweizer Wortes Chochichäschli.

Der südlichste Punkt Japans

Hama, mit strengem Blick 

Iriomote

 

Definitiv meine letzte Insel. Wieder via Ishigaki fuhr ich auf die Insel Iriomote. Am ersten Tage herrschte sensationelles Wetter. Dabei war die Vorhersage alles andere als gut. Ich ging zum schnorcheln, diesmal mit Kamera. Ich hoffe auf den Bildern kann man etwas sehen. Es ist nicht ganz so einfach während dem schwimmen noch Bilder zu schiessen. Doch der Hauptgrund wieso ich hierhergekommen bin ist das Iriomote Onsen. Das erste traditionelle heisse Bad das ich in Okinawa angetroffen habe. Die Bäder sind nicht zum sich reinigen, sondern zum entspannen da. Nach Geschlechtern getrennt geht man in die Umkleidekabine und dann in die Bäder. Vor dem Baden wäscht man sich sehr gründlich. Man setzt sich dazu auf einen kleinen Plastikhocker. Jeder hat ein längliches Frotteetuch dabei, das er mit viel Seife eindeckt. Nun geht man systematisch von unten nach oben vor. Alle Körperteile werden gründlich eingeseift und mit der Dusche anschliessend wieder runter gewaschen. Erst danach geht man in die Bäder. Das Wasser im ersten Becken war schon mal gnadenlos warm. Mein Puls jagte nur so durch den Körper. Also rechtzeitig wieder raus und kalt abduschen. Weiter ging es ins Rotemburo. Das ist ein warmes Bad im Freien. Dieses war zum Glück nicht ganz so heiss. Nach der nächsten kalten Dusche ging es noch in die Aroma-Sauna. Göttlich. So, und nun das Ganze noch einmal von vorne. Nach ca. 90 Minuten bin ich ausgemergelt und reif für die Federn (21:00 h).

Irgendwo da hinten links liegt die Schweiz

 

Ab Morgen geht es in zwei Etappen zurück in die Schweiz. Am Mittwoch Morgen fahre ich mit dem Boot von Iriomote nach Ishigaki. Am Nachmittag bringt mich ein Flugzeug weiter nach Naha. Am Donnerstag in aller Herrgottsfrühe fliege ich nach Fukuoko, Japan, und dann weiter nach Seoul, Korea. Am Nachmittag geht es weiter Richtung Zurich, Schweiz, wo ich abends eintreffen sollte. Damit wäre dann auch diese Reise schon wieder fertig …….

 

Ich danke allen die mir während der Reise geschrieben haben, per Email, SMS oder ins Gästebuch oder die auch nur an mich gedacht haben. Besonderen Dank meinen Eltern die wieder einmal nach dem Rechten während meiner Abwesenheit gesehen haben, vor allem nach den nicht eingeladenen Gästen in meinem Haus. Ich werde eine kleine Diashow mit meinen Fotos zusammenstellen. Wer sie sehen möchte melde sich bei mir für einen Termin.

 

Edi

 

Iriomote, 16. März 2010

 

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