Talofa aus Samoa

1. Teil - Insel ’Opolu

 

Am Dienstag, 23. Januar 2007 brachte mich Air New Zealand nach Samoa. Angekommen bin ich aber bereits am Montag, 22. Januar 2007. Da Tonga als erstes Land weltweit den neuen Tag begrüssen kann und Samoa aber auf der anderen Seite der Datumsgrenze liegt, kommt man früher an als man abgeflogen ist. Das Wetter hat mich bei der Ankunft auf 'Opolu fast umgehauen. Vor allem die Luftfeuchtigkeit ist viel höher als in Tonga. Zudem hatten wir noch eine Zyklonwarnung. In meinem Guesthouse in der Hauptstadt Apia wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass ich alle meine Sachen auf das zweite Bett legen soll. Es könnte auch im ersten Stock zu Überschwemmungen kommen. Zum Glück blieb es wenigstens drinnen trocken. Die Regensaison macht ihrem Namen hier alle Ehre. Während den ersten 10 Tagen regnete es oder wir hatten ein Gewitter.

 

 

Am wunderschönen, weissen feinsandigen Strand von Lalomanu liess ich mich für die nächsten 11 Tage nieder. Da der Regen nur selten nachliess, waren die Aktivitäten ein wenig eingeschränkt. Zum ersten Male in meinem Leben ging ich tauchen. Mit einem Boot fuhren wir auf das Meer hinaus. Dabei erklärte mir Zita die Tauchlehrerin den Umgang mit der Sauerstoffflasche. Ebenfalls wurden mir diverse Handzeichen für Unterwasser erklärt, z.B.: Die offene Hand auf dem Kopf, einen Kamm nachahmend, bedeutet: Hai-Attacke ..... So ging es dann ab in die Unterwasserwelt. Es war sagenhaft schön. Ich habe vor allem viele Koralle und diverse Fische gesehen. Wir tauchten zu einer sogenannten Wand, die steil nach unten abfiel. Es war sehr dunkel und man konnte nicht weit hinunter sehen. Abtauchen durfte ich jedoch nicht. Nach ca. 25 Minuten musste ich dann wieder auftauchen. Ich habe diesen Tauchgang sehr genossen. Aber auch beim Schnorcheln in der Lagune direkt vor meiner Unterkunft konnte ich viele Fische und diverse Korallen beobachten.

Mein Zuhause, open Fale genannt, am Strand von Lalomanu

 

Zusammen mit Alexandra und Andrea (Wil/SG) unternahm ich eine Inseltour. Unser Reiseleiter war der Deutsche Aliki. Er ist seit sehr vielen Jahren in der Südsee zu Hause. Er brachte uns zu seinen Schwiegereltern wo wir frühstücken konnten. Die Behausung, wie auch das ganze Leben sind sehr einfach. Auf der anderen Strassenseite ist das Schulgebäude in dem seine Tochter zur Schule geht. Diese durften wir ebenfalls besuchen. Anschliessend erfrischten wir uns in einem natürlichen Süsswasserpool. Als wir uns später wieder umzogen kippte Aliki eine Flasche Wodka in sich hinein. Es war gerade mal 11 Uhr morgens! Danach konnte er sich kaum mehr auf den Beinen halten. So fuhren wir ihn mit einem Taxi nach Apia und deponierten ihn in einem Restaurant. Anschliessend habe ich ihn nie wieder gesehen. Von unserem Guesthouse wurde er fristlos entlassen. Den Nachmittag verbrachten wir drei Schweizer in Apia.

 

Während ich wieder einmal bei Regen gemütlich in unserem Restaurant sitze und mit anderen Gästen diskutiere kommt doch tatsächlich die Japanerin Chika (s. Tonga) herein. Die Welt scheint doch so klein zu sein. Da es in der Nähe einen Billardtisch hatte, kam ich zu meinem Revanchespiel. Doch auch dies gewann Chika mit 2:1.

 

Meine Unterkunft war sehr bescheiden. Auf ein paar Holzpfosten war ein Bretterboden. Wiederum auf Holzpfosten darüber war ein Dach. Dazu gab es eine Matratze und ein Moskitonetz. Damit es nicht hineinregnete hatte es rundherum Plastikblachen. Es blieb tatsächlich immer trocken.

 

Endlich, nach 10 Tagen zeigte sich erstmals die Sonne und ich konnte den Strand auch mal ohne Regen geniessen. Nachdem die halbe Zeit in Samoa schon rum ist mache ich mich auf den von zur grösseren Insel Savai'i.

 

Medizinischer Status:
Der (morgendliche) Tauchgang, auch wenn er nur 25 Minuten dauerte war sehr anstrengend. Ich genehmigte mir am Nachmittag eine längere Siesta. Das schlimmste beim Tauchen ist aber der Druckausgleich in den Ohren. Dies ist ähnlich wie wenn man in der Schweiz mit der Luftseilbahn auf einen Berg fährt. Nur ist es beim Tauchen viel ausgeprägter. Vor allem innerhalb der ersten drei Meter spürt man diesen Druck am meisten. Als Ausgleich klemmt man die Nase zu und gibt gleichzeitig Druck auf die Ohren. Nach dem Tauchen spürt man diesen Druck noch einige Zeit, als ob man Wasser in den Ohren hätte. Manchmal spüre ich ihn heute noch, dann höre ich einfach ein wenig schlechter. Stephan der Zuger Inhaber der Tauchschule meinte, in ca. 2 - 3 Jahren sollte dies auch verschwinden .....

 

2. Teil – Insel Savai’i

 

Mit einer Fähre fuhr ich auf die Insel Savai’i. Leider regnete es bei der Ankunft wieder einmal kräftig. Ich eilte nach der Ankunft direkt zu den Bussen. Als ich nach dem Bus nach der Ortschaft Manase fragte, erklärte mir ein Chauffeur, dass es keinen Bus gäbe! Er wollte mich aber nur in ein teures Taxi scheuchen. Doch Fahrgäste erklärten mir händewinkend, dass ich in den Bus nebenan einsteigen solle! Dieser Bus war proppenvoll. Wie es nun so landesüblich Sitte ist, sitzt man sich den Gästen die einen Sitzplatz ergattern konnte auf deren Knie! Auch ich wurde dazu von einem Samoaner aufgefordert, ihm auf den Schoss zu sitzen. Die Fahrt dauerte ca. 90 Minuten. Dabei unterhielten wir uns ein wenig. Der Mann fragte mich, ob ich einen Samoanischen Freund hätte. Ich verneinte. Anschliessend dachte ich nach und erklärte ihm, dass er mein Freund sei. Er strahlte hellbegeistert. Meinen Fehler stellte ich erst später fest. Beim Aussteigen folgte mir der Mann. Ich musste auch für ihn den Fahrpreis bezahlen, da wir nun ja Freunde seien. Er folgte mir anschliessend in mein Guesthouse. Er wollte, dass ich ihn zum Essen und zur Uebernachtung einlade. Schliesslich sind wir ja jetzt Freunde! Die Besitzerin des Guesthouses konnte ihn erst nach mehreren Versuchen verscheuchen. In dieser Nacht schloss ich mein Bungalow gut ab.

Typischer Bus auf Samoa

 

Die Insel Savai’i ist nur an der Küste besiedelt. Im Landesinneren hat es diverse Vulkane. Der letzte grosse Ausbruch liegt knapp 100 Jahre zurück. Ueberall hat es Lavafelder die von diesem Ausbruch Zeugnis ablegen. Zusammen mit Anni und Jacinta (Melbourne/Australien) mietete ich ein 4x4 Auto. So fuhren wir Richtung Afu Aau Wasserfall. Nachdem wir beim Park-Eingang den Eintrittspreis bezahlt hatten, musste ich durch einen kleinen Bach fahren. Kein Problem mit einem 4x4! Als ich losfahren wollte, begann es wieder einmal heftigst zu regnen. Innerhalb von Sekunden schwoll der Bach an und man konnte nicht mehr sehen, wo man hätte durchfahren sollen. Ich hatte kaum alle 4 Räder des Autos in den Bach reingefahren, schon sank das Fahrzeug ein. Es ging weder vor- noch rückwärts! Und es regnete wie aus Kübeln. Ich befürchtete schon, wir würden weggeschwemmt. Die Männer vom Parkeingang kamen uns sofort zu Hilfe. Zum Glück hatten sie ein Handy dabei, womit sie zusätzliche Hilfe anfordern konnte. Nach nur wenigen Minuten kam ein Fahrer eines Pick-up zur Hilfe. Er brachte das Abschleppseil an. Dieses war für die Rettungsaktion kaum richtig gespannt, schon zerbarst es! Zum Glück hatte unser Retter noch ein zweites, besseres Seil dabei. Damit konnte er unser Auto wieder aus dem Bach fischen. Wir verzichteten anschliessend auf einen zweiten Versuch und liessen den Wasserfall Wasserfall sein. Besuchen konnten wir aber danach den westlichsten Punkt der Erde, bevor ein neuer Tag beginnt. Von hier aus sieht man Richtung Tonga, was morgen schon passiert ist!

Der westlichste Punkt der Welt. Im Hintergrund liegt irgendwo Tonga und der morgige Tag.

 

Der erste Bericht von Samoa schrieb ich in einem unglaublich teuren Internet Café. Umgerechnet auf mein Guesthouse kostete mich der Eintrag eine Uebernachtung + ein Abendessen + ein Frühstück + 3 ½ Flaschen Bier! Daher las ich den Bericht zur Korrektur nicht nochmals durch. Doch in der Zwischenzeit sind die Fehler korrigiert.

Edi beim Schwimmen mit Schildkröten

 

Medizinischen Status:

Mein linker kleiner Zehe wurde seit einigen Tagen immer grösser und verfärbte sich in ein knallrot. Meine Inflamac-Medizin zeigte keine grosse Wirkung. Als ich dann auch noch einen kleinen schwarzen Punkt auf der Zehe ausmachen konnte, überlegte ich mir ein Spital aufzusuchen. Doch ich lasse nicht gerne fremde Aerzte an meine Füsse. Daher entschied ich mich kurzerhand, eine Woche früher nach Hause zu kommen. Im Lufthansa Flugzeug von Los Angeles nach München kontrollierte ich den Zehen. In der Zwischenzeit war die Haut geplatzt und nach hinten gerollt und der ganze Zehen war eine offene Wunde. Ich habe mir dann mit Hilfe der Flight Attendants den ganzen Fuss einbandagiert. Zur inneren Desinfektion habe ich dann noch einen feinen Brandy erhalten! Nach ca. 52 Stunden Reisezeit bin ich dann wieder in der Schweiz angekommen und ich erhole mich nun die letzten Tage hier zu Hause.

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